Vorhabenträger: | Stadt Zwönitz |
Umsetzungszeitraum: | 2018 - 2020 |
Die Papiermühle in Zwönitz ist assoziiertes Objekt der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří . Sie ist eine der ältesten noch funktionstüchtigen Papiermühlen Deutschlands und belieferte früher die bergbauliche Verwaltung mit Papier.
Das nun in einem 1. Bauabschnitt aufwendig sanierte Technische Museum lädt auf eine Reise in die Vergangenheit ein. Mit der baulichen Umgestaltung des Objektes wurden unter anderem historische Türen und Fenster aufgearbeitet, Fußböden im Ausstellungsbereich, Holzbalken und das Fachwerk saniert und die haustechnische Installation erneuert.
Auch die Erneuerung des Wasserrades und der Radkammer nebst einer Fundamentsicherung des Hauptgebäudes wurde umgesetzt. Das neu aus Lärchenholz gefertigte Wasserrad wird das Schöpfrad, die Pappenmaschine und die Nasspresse antreiben. Die museale Umgestaltung beinhaltet den Ausbau museumspädagogischer „Mitmach“-Angebote, die Beschilderung mit einem taktilen Leitsystem und die Beschilderung in Brailleschrift. Zukünftig ist der Besuch der Räumlichkeiten auch ohne Führung möglich, da nun ein Smartphonesystem mit mehrsprachigem Audioguide (deutsch, englisch, tschechisch und mit erzgebirgischem Dialekt), Informationsterminals und Beamerpräsentationen mit Videomaterial mit zahlreichen Erläuterungen zur Verfügung stehen.
Detailierte Projektbeschreibung
DUUUUU, woher kommt eigentlich das Papier?
…Fragen die Kinder stellen, können für uns Erwachsene eine Herausforderung darstellen. Und bei der Antwortfindung darf man ruhigen Gewissens auf richtige Experten zurückgreifen. In diesem Fall auf das Museumsteam der Papiermühle Niederzwönitz.
Innerhalb unserer digitalisierten Welt sind auch heute die Erzeugnisse Papier und Pappe aus keinem Haushalt und Büro wegzudenken. Und damit keiner vergisst, wie und wo die Ursprünge der Papierherstellung liegen, hat man in Zwönitz keine Mühen und Kosten gescheut, das Museum beim digitalen Wandel zu begleiten und bestehende Bausubstanz zu retten. Das Projekt nahm drei Jahre Planung und weitere zwei Jahre Bauzeit in Anspruch. 900.000 Euro standen zu Buche. Mehrere Fördertöpfe wurden genutzt. Einer davon: Die LEADER-Fördermittel unserer Zwönitztal-Greifensteinregion mit zirka 300.000 Euro.
Am 10. Juli 2020 wurden die neu gestalteten Räume des assoziierten Objektes der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří offiziell wiedereröffnet. In der noch funktionstüchtigen Papiermühle ist es seither möglich per Audioguide die Räume selbstständig zu erkunden. Multimediaterminals wurden installiert. Barrierefreiheit in Form von mit Blindenschrift versehenen Informationstafeln ist entstanden. Die Neuordnung der Ausstellungsräume wurde - gespickt mit liebevollen Details - umgesetzt. Die ehemaligen Wohnräume erstrahlen im alten neuen Glanz und machen das Leben Ende der 1930er Jahre fassbar. Komplett ersetzt wurde das alte marode Wasserrad. Hier hat ein neues Modell für die nächsten Jahrzehnte seinen Platz gefunden und wird sich unermüdlich im Dienste der Papiermühle drehen. Viele intensive bauliche Eingriffe wurden notwendig, um all dies umzusetzen und den Fortbestand der geschichtsträchtigen Mühle zu sichern.
Nun haben wir hier an dieser Stelle die eingangs stehende Frage noch immer nicht beantwortet. Dazu empfehlen wir Ihnen wärmstens den Besuch der Museumsräume „Papiermühle Niederzwönitz“.
Wir wünschen allen Akteuren in und um die Papiermühle alles Gute und vor allem viel Kraft, Ideen und unermüdliches Durchhaltevermögen bei allen weiteren Bauvorhaben.
Technisches Museum Papiermühle Niederzwönitz (zwoenitz.de)



